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Von GFCD Concordia 1964 bis German Plus 2004 |
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Kontiunität durch Wandel! German Plus im 21. Jahrhundert von Alexander Stedtfeld Kontinuität durch Wandel – Ein Widerspruch? Auf den ersten Blick scheint es so. Doch es ist das, was den deutschen Fußballclubs Jakartas seit vier Jahrzehnten zusammenhält, was ihn jung hält und ihm eine rosige Zukunft in Aussicht stellt. Wenn man Indonesien kennt, sind Widersprüche eh nicht der Rede Wert. Die Leute kommen mit ihnen gut zurecht – wenn sie sie überhaupt als solche empfinden. Einen dieser Widersprüche haben die Landesväter sogar in ihre Verfassung geschrieben: Bhinneka tunggal ika (Einheit in Vielfalt) - eine der fünf Säulen (Panchasila) des indonesischen Gemeinwesens. Doch zurück zum Fußball. Hat man sich einmal die Mühe gemacht, die reichhaltige Dokumentation über den deutschen Fußballclub Jakartas nach den Namen seiner heutigen und ehemaligen Mitglieder zu durchforsten, erhält man am Ende eine Liste mit weit über 300 Namen. Von einigen dieser Freunde musste man leider bereits Abschied nehmen: Hermann Pfotzer langjähriger Spieler und Präsident, gestorben 1991 in Deutschland Bernd Goeke aktiver Sponsor, gestorben im Januar 2000 in Deutschland Hartmut Schmeling langjähriger aktiver Sponsor, gestorben 2003 in Nigeria Wenn man ihrer in ehrender Erinnerung gedenkt, wird man gleichzeitig an die Langlebigkeit des Vereins und dessen Kameradschaft erinnert. Die Vitalität des Vereins ist geblieben. Auch im 21.
Jahrhundert. Trotz Wandel. Die Besonderheit des jetzigen Wandels, der
bereits Ende der 90er Jahre begonnen hat, besteht darin, dass neben die mehr
oder weniger gestandenen Männer,
Sportlich hat es der Mann-schaft einerseits gut getan, andererseits sind auch die Grenzen deutlich geworden. Im Jahr 2000 sprang noch der Pokalsieg heraus, im Jahr darauf die Vizemeisterschaft und 2002 der 3. Platz. Im vergangenen Jahr und auch in der laufenden Saison muss sich die immer weiter verjüngte Mannschaft mit Mittelfeldplätzen begnügen. Woran liegt es? Junge Spieler mit Spaß am Fußball machen eben noch keine erfolgreiche Mannschaft. Der ständige Wechsel schadet zwar nicht dem Verein, doch steht er dem ganz großen sportlichen Erfolg möglicherweise im Weg. Eigentlich fehlt nur einen Tick: Wenn German Plus heutzutage verliert, dann meist nur mit einem Tor Unterschied. Gespielt hat man meist dazu recht gut, häufig sogar besser als der Gegner, doch irgendetwas fehlt zum Erfolg. Dinge, für die die Mannschaft selbst verant-wortlich ist. Es ist nicht ein Mangel an Spielfreude oder Spielwitz. Man steht gerne auf dem Platz, kombiniert sicher und ist auch kon-ditionell meist auf der Höhe. Manche Beob-achter meinen, es fehle die letzte Konsequenz. Da ist etwas dran. Doch ich bin ganz froh, dass uns der bedingungslose Kampfgeist der britischen Teams, die auf dem Platz weder Freund noch Feind kennen, abgeht, oder die Bissigkeit der Japaner und Koreaner, denen es egal ist, ob es der Ball oder der Gegner ist, den man trifft.
Dabei stehen die Chancen nicht schlecht. Die Jungen
spielen gut, auch wenn man manchen anmerkt, dass es ihnen an einer formalen
Fußballausbildung fehlt. Sie sind gerne dabei und mit der Zeit finden auch
die „ungeschliffenen Roh-diamanten" ihren Platz im Team. Und dann sind da
natürlich die Älteren und „Alten". Sie verkörpern die Kontinuität. Ohne sie
kann man sich den Verein kaum vorstellen. Darunter unser Präsident Dieter
Cremer, ein deutsches Urgestein, der sich mit Liegestützen auf den bloßen
Fäusten auf dem Steinboden für die Spiele aufwärmt. Oder die graue Eminenz
Howie (Peter Hinsch), der sich offiziell aus dem Vereinsmanagement
verabschiedet hat, doch nach wie vor die Fäden hinter den Kulissen zieht.
Schließlich Chris Remund, ein Fels in der Brandung unserer Abwehr und immer
bereit sich für die Belange des Vereins zu engagieren. Sie alle waren
bereits in 80er Jahren dabei. Es gibt viele Spieler, die mich in meiner Zeit in Jakarta
beeindruckt haben, als Fußballer oder als Menschen. Zum Beispiel Kai
Soedibjo, der letztes Jahr nach dem Abitur Indonesien verlassen hat. Am
Anfang belächelt, mal mitleidig, mal etwas hänselnd, hat er sich nicht
beirren lassen. Mit seiner Beständigkeit, dem Willen zu lernen und seinem
freundlichen und ruhigen Wesen hat er Anerkennung und Respekt gefunden. Er
wird zwar auch in Zukunft keine unwider-stehlichen Dribblings hinlegen oder
den Ball aus 10-Metern mit dem Kopf ins Tor wuchten, doch ein wertvoller
Bestandteil einer Mannschaft kann er ohne weiteres werden. Oder Philippe
Guinand, Belgier mit schweizer Pass und jetzt für das Rote Kreuz im Kongo.
Ein bescheidener Mensch und herausragender Fußballer. Mittelfeldstratege und
Torjäger, der das Team auch schon einmal alleine aus seiner gelegentlichen
Lethargie herausreißen und zum Sieg führen konnte. Thomas Kniwel, als
Grenzschutzbeamter für die Sicherheit an der Deutschen Botschaft zuständig.
Beruflich bedingt nur kurz in Indonesien un doch unser Torschützenkönig in
2001. Unnachahmlich in seiner Schnelligkeit und dem Drang zum Tor, auch nach
zahllosen Fouls hilfloser Gegenspieler unbeirrt. Oder unsere Amerikaner:
Heinrich Deters, Erik Richardson, Dale Mulholland und Fritz Libby (wenn er
mal auf Besuch in Jakarta weilte). Lauf- und spiel-stark,
mannschaftsorientiert und mit stets positiver Ausstrahlung.
Touren haben wir im neuen Jahrzehnt nur eine gemacht. Nach Ostjava. Erst den Bromo bestiegen, dann weiter nach Batu, oberhalb von Malang. Gespielt haben wir auch. Sogar ein Plakattuch hatte man für uns gefertigt. Zuschauer waren ebenfalls da. Das Spiel: Auf einem wüsten Acker gegen einen wüsten Gegner; gewonnen und danach im Hotel die Wunden geleckt. Was folgte war ein fröhliches Wochenende mit Wasserspielen, Tennis, Karaoke und der Begegnung mit Ladyboy Olivia in der örtlichen Disko. Einer unserer jüngeren Mitspieler hat sich prompt in eine lokale Schönheit verliebt und konnte nur durch ernsthafte Zusprache, auch väterliche-rseits, zur gemeinsamen Rückreise veranlasst werden. Und wie geht es weiter? Mal sehen, … doch das ist nicht Gegenstand dieses Heftes … |