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Editorial
… am Samstag ist die
Bierkiste wieder voll.
Einen
Mittwochabend im Jahr 2000, kurz vor Mitternacht. Ich sitze mit Dieter bei
einem letzten Bier an unserem Platz in Ciputat. Er liegt auf dem Gelände
einer Polizeischule im Süden Jakartas. Die anderen sind längst nach Hause
gegangen. Vor Stunden schon, wie es scheint. Hinter uns liegt ein Spiel
gegen ein indonesisches Team und ein langes Gespräch über Land und Leute.
Vor uns liegt der vertraute Platz. Er wird gelegentlich auch als
Exerziergrund genutzt und besitzt deshalb einen Flaggenmast. Es gab immer
mal Ideen und Pläne, wie man ihn für die Dauer der Spiele herausnehmen und
an die Seite legen könnte. Geblieben sind aber stets nur die ehrenwerten
Absichten. Doch eigentlich stört er niemanden mehr. Er steht schon so lange
dort, das längst kaum noch jemand dagegen rennt.
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Grußwort
Dr. Gerhard Fulda,
Deutscher Botschafter in Indonesien
Bei
uns in der Botschaft gucken alle Herrn Stedtfeld an, wenn in irgendeinem
Zusammenhang das Wort Fußball fällt. Und denken Sie nicht, wir redeten nur
in der Freizeit davon.
Einmal habe ich Minister Gumelar aufgesucht
und ihm angeboten, einen jüngeren indonesischen Fußballtrainer zu einem DFB
Trainingscamp nach Deutschland zu schicken. Die Kosten übernahm der DFB.
Unsere Versuche, eine prominente deutsche Mannschaft zu einem Spiel nach
Indonesien zu bringen, waren zwar bisher noch nicht erfolgreich, wir bleiben
aber dran.
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Die 60er Jahre
Ein Markenzeichen wird
geboren
Als
Holland die Beschlüsse der internationalen Staatengemein-schaft, nach denen
Neu-Guinea per 1. Januar 1958 indonesisch werden sollte, nicht einhielt,
brach Sukarno alle Beziehungen zu Holland ab und „warf diese aus dem Land".
Genau zu diesem Zeitpunkt reiste ich in Jakarta ein.
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Jakarta is Black
Party, Party und nochmals Party
Interview
mit Dr. Bleckie, Fußballfan, Sponsor und Indonesien-Junkie
German Plus: Was hat Dich nach Indonesien verschlagen?
Bleckie: Ich hatte Ende 1993 ein Angebot, für zwei Jahre nach
Indonesien zu kommen, um hier für eine indonesische Firma tätig zu werden.
German Plus: Wusstest Du damals, worauf Du Dich einlässt?
Bleckie: Wenn ich ganz ehrlich bin, habe ich gar nichts von diesem
Land gewusst, außer dass es eine Stadt Jakarta gibt und eine göttliche Insel,
die heißt Bali.
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Die 70er Jahre
"Junge geh’ raus in die Welt."
Ein Gespräch mit Heinz Adria
German Plus: Du feierst in diesem Jahr auch ein
Jubiläum?
Heinz: Das stimmt. 30 Jahre in Indonesien. Ich bin
am 1. August 1974 nach Jakarta angekommen.
German Plus: … und bist bis heute geblieben!
Heinz:
Dass es so kommen würde, wusste ich damals noch nicht. Angekommen bin ich
mit einem 3-Jahresvertrag im Gepäck. Meinen ersten Urlaub habe ich nach
genau diesen 3 Jahren gemacht. Nach 6 Jahren Indonesien habe ich Sheila
geheiratet. Einmal, während einer geschäftlichen Krise in den Jahren
1984/85, sah es so aus, als müsste ich Indonesien verlassen. Doch die Krise
wurde überwunden und es hat sich danach ein Wechsel nicht ergeben.
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Krawatte ab und rein in den Schlamm
Über Fußball und Stammkneipen
November
1996. Gerade einen Monat war ich nun in Jakarta. Was treibt ein Newcomer in
der Freizeit? Er nimmt sich vor, die Stadt und das Land kennen zu lernen,
und dabei landet er dann in der „Tavern" (Anm. der Redaktion: Beliebte
Kellerkneipe im rustikalen Stil im Aryaduta-Hotel). So stand ich also da
und erfreute mich an Bier, Musik und andere Genüssen. Irgendwie kam mir eine
Zeitschrift in die Hand. Erst dachte ich, da haben sich ein paar Typen als
Fußballnationalspieler ver-kleidet. Langsam begriff ich aber, dass hier in
Jakarta ein paar Landsleute meinem Lieblingshobby nachgingen. Und - welch
ein Glück - da war sogar eine Kontaktperson angegeben. Ich suchte einen
Schmierzettel und notierte den Namen „Dieter Cremer" und eine Telefonnummer.
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Die 80er Jahre
Ein Einsehen mit dem deutschen WM-Team
Die
Höhepunkte waren die Kampungspiele, es gab noch keine Liga, und unsere
jährlichen Reisen. Nach Bali, Sumatra, Flores oder auf Java. Wir empfanden
es auch als unsere Aufgabe, soziale Verbindungen zwischen Deutschland und
Asien herzustellen.
In der Nähe von Semarang spielten wir gegen
Djarum Kudus, das Team eines der größten Zigarettenhersteller Indonesiens.
Man hatte als Rahmenprogramm einen Fabrikbesuch organisiert. Zehntausende
Mädchen drehten die Zigaretten mit der Hand.
Auf Sumatra besuchten wir ein Sozialprojekt
bei Padang und spielten anschließend in Bukit Tinggi, in den Bergen oberhalb
Padangs, gegen eine lokale Mannschaft. Die abendliche Suche nach einem Lokal
endete damit, dass ein Auto gefüllt mit nicht mehr ganz nüchternen
Fußballern eine kleine Böschung herunter in eine Scheune stürzte.
Verletzt wurde zum Glück niemand, doch die
Schäden mussten mit etlichen Millionen ersetzt werden. mehr ....
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Interview mit den indonesischen Spielern
Hohe Disziplin
Herman
Saut, 39 Jahre stammt aus Medan und ist 1984 nach Jakarta gekommen. Er
wohnt in Lebak Bulus, Südjakarta, arbeitet als Trainer an einer Universitaet
und einer Mittelschule und spielt seit 1997 bei German Plus. Dudung,
Postbeamter, 46 Jahre alt, stammt aus Jakarta und ist in Pasar Jumat, Süd-Jakarta
wohnhaft. Er spielt seit 1984 bei German Plus. "Tongki" (Madham), 45
Jahre alt, stammt aus Jakarta, ist in Pondok Pinang zu Hause und schloss
sich dem Verein 1982 an. Er betreibt eine Reparaturwerkstatt fuer Fahrraeder.
"Doni" (Syahid Ramadhan) ist 24 Jahre alt und wohnt in Ciputat, Süd-Jakarta.
Nach Abschluss eines Informatikstudiums in 2003 ist er auf Arbeitssuche. Er
tritt seit 1999 bei German Plus an. Fadli Abdur, 27 Jahre alt, stammt
aus Westsumarta und ist Medan aufgewachsen. Er ist seit Juli 2002 in Jakarta
und spielt seit Mitte 2003 bei German Plus. Er ist bei einer
Arbeitsvermittlung fuer indonesische Arbeitskraefte im Ausland beschaeftigt.
Naeheres zu Bapak Agus erfaehrt man in einem eigenen Artikel.
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Deutsch-Indonesier
Ein Brief von Jens, Mathias und Oliver
jens,
mathias und oliver verkörpern den heutigen namen und die seele des deutschen
fussballvereins in jakarta. mit deutschen vätern und indonesischen müttern,
fliessend in beiden sprachen, bewegen sie sich zwanglos und natürlich
zwischen und in den beiden welten. dass sie ihren brief in englischer
sprache geschrieben haben, fasst die redaktion als lobenswerte sensibilität
gegenüber ihren eltern und nicht als zeichen mangelhafter deutschkenntnisse
auf. wir alle sind sehr gespannt, wo sie einmal ihren platz in dieser welt
finden werden und wünschen viel erfolg und spass bei der suche.
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Die 90er Jahre
Von Meisterschaften und Mannschaftstouren
Damals
entstand der noch heute gültige Vereinsname "German Plus", das "Plus" steht
dabei für die Spieler aus anderen Nationen, die für unser Team spielten bzw.
heute noch spielen. Wir sind bis heute richtig international, neben unseren
indonesischen Mitspielern, spielten bis heute Fussballfreunde aus Brasilien,
Kolumbien, Costa Rica, Guatemala, Amerika, Österreich, Schweiz, Holland,
Jugoslawien, Spanien und Russland in unserer Mannschaft.
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Zur Person
Ein Ossi, Gummibärchen und Trikots
Peter
Bußlauer kam 1996 zum ersten Mal nach Indonesien. Er ist zwar nicht
geblieben, kommt aber immer wieder. An German Plus ist er nicht
vorbeigekommen.
Was auch schwierig ist, wenn
man gesellig ist, gerne ein Bier trinkt und irgendwann einmal die
Bekanntschaft von Howie gemacht hat.
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Vom Bier und seinen Behältnissen
Ein Gespräch mit Peter „Howie"
Hinsch

German Plus: Welche Rolle spielt
German Plus in Deinem Leben?
Howie: In der letzten Zeit eine
geringere als in den 15 Jahren, in denen ich für German Plus praktisch Vater
und Mutter in Personalunion war.
Trotzdem liegt mir der Club nach wie
vor am Herzen und ich wende immer noch viel Zeit für German Plus auf.
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Kontiunität durch Wandel!
German Plus im 21. Jahrhundert
Kontinuität
durch Wandel – Ein Widerspruch? Auf den ersten Blick scheint es so. Doch es
ist das, was den deutschen Fußballclubs Jakartas seit vier Jahrzehnten
zusammenhält, was ihn jung hält und ihm eine rosige Zukunft in Aussicht
stellt. Wenn man Indonesien kennt, sind Widersprüche eh nicht der Rede Wert.
Die Leute kommen mit ihnen gut zurecht – wenn sie sie überhaupt als solche
empfinden. Einen dieser Widersprüche haben die Landesväter sogar in ihre
Verfassung geschrieben: Bhinneka tunggal ika (Einheit in Vielfalt) - eine
der fünf Säulen (Panchasila) des indonesischen Gemeinwesens.
Doch zurück zum Fußball.
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Das Multikulti-Team German Plus
The East test the West
In
der Fußballwelt bin ich ein Laie. Ich kenne nicht viele weltbekannte Spieler,
über die fanatische Fußballfans auf der ganzen Welt reden. Ich kenne nicht
einmal die Namen der Fußballspieler aus meinem eigenen Land, sowohl die
alten wie auch die aufgestiegenen Spieler. Ich versuche, aus dem
psychologischen Aspekt und meiner Haltung zu schreiben und mich auf die
Spieler der Mannschaft Jerman Plus zu konzentrieren.
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Nur der Schiedsrichter weiß das!
Bapak Agus – Schiedsrichter aus
Leidenschaft
Agus
Salim Sutuhardjo, 66 Jahre alt, stammt aus Surabaya und ist 1960 nach
Jakarta gekommen. Nach langen Jahren in der Standortverwaltung des
Hauptquartiers von ABRI (das indonesische Heer), führt er heute ein meist
ruhiges Pensionärsdasein.Pak Agus ist der Einzige, der in dem deutschen
Fußballverein Jakartas seit dessen Gründung im Jahr 1964 aktiv ist. Als
junger Mann hat er noch selbst gegen den Ball getreten, den Dress des
Spielers aber schon vor vielen, vielen Jahren gegen den des „Schwarzen
Mannes" getauscht.
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Eine statistische Betrachtung des deutschen Fußballs
in Indonesien
Zahlenspiele
Was
wäre ein Fußball-Magazin ohne Statistik? Genau! Unvollständig. Und diesen
Vorwurf soll niemand erheben können. Jedenfalls nicht so allgemein. Ein paar
Jahre fehlen allerdings. Statistisch begann die Zeitrechnung am 17.4.1973:
An diesem Tag, einem Dienstag, gewann man gegen Hapag mit 7:0. Wer die Tore
geschossen hat, ist nicht vermerkt. Doch die Namen der Spieler: Humm,
Schulz, Meier, Seegas, Austermann, Stefan, Lillick, Birn, Kieling, Freddy
und Terode.
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